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Produktivität und Kosteneinflussgrößen (Effektivität in den Produktionsprozessen)

Streben nach Wirtschaftlichkeit ist ein übergeordnetes Unternehmensziel. Dies ist selbstverständlich, doch in der Praxis nicht immer anzutreffen.

Was bedeutet also Wirtschaftlichkeit und in welchem Verhältnis steht dies zu Produktivität und Rentabilität?

Unternehmensziele Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Rentabilität 

  1. Produktivität bei mengenmäßiger Interpretation von Wirtschaftlichkeit

    1. Gesamt-(Total-)Produktivität
      Gesamte Output-Menge / Gesamte Input-Menge

    2. Teil-(Partial-)Produktivität
      Gesamte Output-Menge / Input-Menge eines Produktionsfaktors
      Beispiele:
      – Arbeitsproduktivität = Produktivität der Mitarbeiter = Gesamte Output-Menge in Stück / geleistete Arbeitsstunden (Zeit)
      – Maschinenproduktivität = Produktivität der Maschinen = Gesamt Output-Menge in Stück / Maschinenlaufzeiten (Zeit)
      – Flächenproduktivität = Produktivität der Flächen = Gesamte Output-Menge in Stück / genutzte Fläche (Quadratmeter)

  2. Wirtschaftlichkeit bei wertmäßiger Interpretation
    1. nur Input-Seite bewerten:
      – Kostenwirtschaftlichkeit -> Stückkostenminimierung (Kosten in € / Stückzahl)
       
    2. Input- und Output-Seiten bewerten:
      Ertrag in € / Aufwand in € * 100

  3. Rentabilität
    Rentabilität ist das wertmäßige Maß für die Ergiebigkeit einer Größe, die am Periodenerfolg beteiligt ist

    Gesamtkapitalrentabilität = (Gewinn+FK-Zinsen) / (Eigenkapital+Fremdkapital) * 100
    – Gewinn ist der erwartete Nutzen des Eigenkapitalgebers.
    – Fremdkapitalzinsen ist der erwartete Nutzen des Fremdkapitalgebers.
    – Das Verhältnis aus Gewinn und FK-Zinsen (Output) zum Gesamtkapital (Eigen + Fremd) ist der Nutzen des eingesetzten Gesamtkapitals.

    Eigenkapitalrentabilität = Gewinn / Eigenkapital * 100
    – wichtig für Eigentümer, denn der Gewinn ist der erwartete Nutzen des Eigenkapitalgebers

    Umsatzrentabilität = Gewinn / Umsatz * 100
    – Aussage darüber wieviel vom Umsatz als Gewinn verbleibt

Produktionsspezifische Kostentheorie

Im Rahmen der Kostentheorie sind die ökonomischen Folgen der funktional-technischen und mengenmäßigen Betrachtung von Produktionsfaktoren von Interesse.

Im Rahmen dieser Kostentheorie wird ein Zusammenhang zwischen Kosteneinflussgrößen und Kostenhöhe hergestellt.

Kosten sind mit Preisen bewertete Input-Mengen zur Leistungserstellung.

Themen bei der Kostentheorie sind:

  1. Systematisierung der Kosteneinflussgrößen
  2. Darstellung der Kostenverläufe
  3. Zielbezogene Gestaltung des Produktionsprozesses auf Basis der Kostenfunktion

Die Kostentheorie baut auf die Produktionstheorie auf und erweitert die Produktionstheorie durch die monetäre Bewertung der Inputmengen.

Kosteneinflussgrößen der Produktion

Kosteneinflussgrößen sind Größen, von welchen die Höhe der Kosten eines Unternehmens abhängen.

Folgende Kosteneinflussgrößen gibt es, im Allgemeinen:

  1. Faktorpreise
     
  2. Faktorqualität (Output-Menge könnte vergrößert, verringern, Output-Mengen / Verbräuche könnten sich verringern, erhöhen)
     
  3. Faktorproportionen
    1. Intensität (Beschäftigung / Auslastung)
       
    2. Fertigungsprogramm (Ablaufsteuerung der Feinplanung)
       
    3. Betriebsgröße und Fertigungsverfahren)
       

Bewertungspreise in Artikel- und Materialstämmen, sowie Basisdaten von Ressourcenstämmen, Zeiten und Mengen in den Produktionsstammdaten und die nicht zu vernachlässigenden Daten der Produktionsrückmeldungen ermöglichen eine Digitalisierung dieser produktionsspezifischen Kostendaten.

Vorkalkulationen, mitlaufende Kalkulationen und Nachkalkulationen generieren Transparenz, so dass Entscheidungsgrundlagen geschaffen werden für weitere Investitionen oder Rationalisierungsmaßnahmen. So lassen sich Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Rentabilität bewusst planen und lenken.

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