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Produktionstheorie (Effektivität in den Produktionsprozessen)

Produktion als Faktorkombinationsprozess ist der

  • gelenkte Einsatz
  • von Gütern (Material) und Dienstleistungen (Arbeit)das heißt von Produktionsfaktoren
  • zum
    • Abbau von Rohstoffen oder zur
    • Herstellung von Gütern bzw. zur
    • Erzeugung von Dienstleistungen.

Gelenkt bedeutet dabei, die

  • Planung
  • Organisation
  • Steuerung und
  • Überwachung der Produktion und die
  • Auswahl der Mittel zur Erreichung der Produktionsziele.

Produktionstheoretische Abbildung der Faktorkombinationsprozesse

Im Rahmen der Produktionstheorie werden die

  • quantitativen Beziehungen
    • zwischen einzusetzenden Produktionsfaktormengen (Input) und
    • Ausbringungsmengen (Output)

analysiert 

  • und die Einflüsse auf den Faktorverbrauch aufgezeigt.

Ziel der produktionstheoretischen Abbildung ist das

  • Erkennen des funktionalen Zusammenhangs zwischen Input und Output
  • Output ist das Ergebnis einer Funktion einer Menge von Inputs

Bei der industriellen Fertigung gelten die folgenden Denkmodelle und Prozesse

  • Aufteilung des Unternehmens in einzelne Aggregate (Betriebsmittel, Maschinen, Produktionsanlagen) mit individuellen Produktionsfunktionen
  • im Mittelpunkt steht das einzelne Aggregat
  • Integration von technischen Bedingungen in die Produktionsfunktion
  • Ein Aggregat (Produktionsanlage, Maschine, Betriebsmittel) bietet ein Bündel von Leistungen (Leistungspotenzial)
    • jede Leistung zehrt an diesem Potenzial, bis das Potenzial verbraucht ist, d.h.
      • einzelne Aggregate können nur im Rahmen ihrer Leistungsgrenzen genutzt werden und
      • diese Leistungsgrenzen sind nur kurzfristig fix.
    • Intensität ist die Leistung, die der Maschine je Zeiteinheit abverlangt wird (z.B. Stück je h)
      • Substanzverzehr ist umso größer, je höher die Intensität ist, d.h. je größer die Intensität der Leistung ist, desto größer ist der Verschleiß, der die Substanz des Aggregats verzehrt
      • Verbrauch eines Produktionsfaktors erfolgt in Abhängigkeit der Leistungsabgabe, bzw. der Intensität des Aggregats

Input-Faktoren und Output-Faktoren der Produktionsfunktion

Es gibt variable und konstante Produktionskoeffizienten, die sich aus Inputmenge / Outputmenge errechnen.

  • variable Produktionskoeffizienten = Einsatzfaktorenentwicklung (Input-Menge) ist NICHT konstant abhängig von der Output-Menge je Aggregat
    • Einsatzfaktorenmengen (Inputs) sind in Ressourcen angegeben, die
      • pro Aggregat (Maschine)
      • und pro Einsatzfaktor

eingesetzt werden.

  • sie sind von der Leistung (Output-ME / ZE) abhängig
  • die Einsatzmenge (Input-Menge) wird in Leistung (Output-ME je Zeiteinheit) gemessen (Intensität = Mengeneinheit / Zeiteinheit => ME/ZE)

    Es gibt folgende variable Input-Faktoren, deren Variabilität sich auf die Verbrauchsentwicklung bezieht, die mittelbar abhängig von der Output-Menge ist, das heißt NICHT konstant proportional von der Output-Menge abhängt:
    • Betriebsstoffe:
      – zu Beginn eines Produktionsdurchlaufs fallender Verbrauch
      – dann steigend (abhängig von der Wartung)
    • Werkstoffe
      – erst proportional zur Output-Menge („konstant variabel“)
      – dann steigend, d.h. überproportional zur Output-Menge (Ausschuss abhängig von der Wartung)
    • Zeitlöhne (degressiv fallend zur Output-Menge (bei einer großen Output-Menge, d.h. bei einer hohen Effizient verringern sich die Kosten aus den Zeitlöhnen je Mengeneinheit)
  • konstante Produktionskoeffizienten = Einsatzfaktor (Input-Menge) ist KONSTANT abhängig von der Output-Menge
    • ist von der Leistung (Output) unabhängig
    • es wird eine konstant von der Output-Menge abhängige Input-Menge bereitgestellt
    • Leistungslöhne (proportional zur Output-Menge („konstant variabel“)

Diese produktionstheoretischen Zusammenhänge werden in der Praxis über Stücklisten / Bill of Materials (Verhältnis Input Einsatzfaktoren zu Output) und Arbeitsplänen / Routing sowie über die Zuordnung von Arbeitsplänen zu Produktionsressourcen abgebildet. Sie bilden die Grundlage für eine effektive Produktionsplanung und -steuerung.

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