Beschaffungsplanung

Beschaffung steht für alle Tätigkeiten des Betriebes, die zum “Heranholen” von Produktionsfaktoren, die zur Erreichung der gesetzten Ziele benötigt werden. Beschaffungsplanung steht für die Planung der gesamten Tätigkeiten der Beschaffung.

Folgende Planungselemente gehören zur Beschaffungsplanung im weiteren Sinne:

  • Finanzplanung
    Aufnahme von Eigen- und Fremdkapital
     
  • Personalplanung
    Einstellen von Personal
     
  • Investitionsplanung
    Einkauf von Betriebsmitteln und / oder Anfertigung selbst zu erstellender Anlagen
  • Materialplanung / Materialbeschaffung -> Beschaffung im engeren Sinne
    Einkauf von
    • Werkstoffen
    • Vorprodukten
    • Dienstleistungen

Ziele der Beschaffungsplanung

1. primär
Die für den geplanten Betriebszeitraum

  • benötigten Mengen (richtige Menge) an Produktionsfaktoren, bestehend aus Werkstoffen, Vorprodukten und Dienstleistungen sollen in der benötigten
  • Art und Qualität (richtige Qualität)
  • termingerecht (richtige Zeit) zur Verfügung stehen,

um Störungen und Verzögerungen im Produktionsablauf zu vermeiden.

2. sekundär
Sekundär ist die ökonomische Dimension, in der es darum geht das Ziel der Beschaffung unter Beachtung des Wirtschaftlichkeitsprinzips (richtiger Preis) zu lösen.

Es geht also darum, erst Qualität, Menge und Zeit zu fixieren, bevor eine Preisverhandlung stattfindet, da ein günstiger Preis nicht auf Kosten von Qualität, Menge und Zeit gehen soll. 

Kostengünstige Versorgung (richtiger Preis) schließt folgende Betrachtungsweisen der entstehenden Kosten mit ein:

  • Anschaffungskosten
    • Einstandspreis * Menge
       
  • Lagerhaltungskosten
    • Raumkosten +
    • Kosten für Einrichtung +
    • Verzinsung und Versicherung der Ware
       
  • Fehlmengenkosten
    • Gewinnschmälerungen, die entstehen, wenn Materialien zum Bedarfszeitpunkt fehlen, bzw. teuer ersatzbeschafft werden müssen
       
  • Bestellabwicklungskosten
    • Kosten für Einkaufsabteilung +
    • Kosten für Wareneingang +
    • Kosten für Qualitätsprüfung
       

Grundproblem der Beschaffungsplanung, das Einfluss hat auf die Ermittlung der optimalen Bestellmenge:

  • eine große Bestellmenge führt i.d.R zu einem günstigen Einstandspreis bzw. zu Mengenrabatten, jedoch zu hohen Lagerhaltungs- und Zinskosten
  • eine kleine Bestellmenge führt i.d.R zu einem teuren Einstandspreis,
    jedoch zu geringen Lagerhaltungs- und Zinskosten

Aufgaben der Beschaffungsplanung

Die Beschaffungsplanung muss folgende Planungsgrößen berücksichtigen:

  • Bedarfsplanung
    Ermittlung des
    – zukünftigen Materialbedarfs
    – auf Basis des Produktionsprogramms
  • Vorratsplanung
    – Lagerhaltung von Materialien, die nicht sofort verbraucht werden
    – es ist hierbei zu prüfen
    • ob und
    • wie weit
      Lagerbestände aufgefüllt, bzw. vergrößert werden sollen

Die Bedarfsplanung und die Vorratsplanung hat Auswirkungen auf die Berechnung der optimalen Bestellmenge.

Similar Posts

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert