Strategisches Marketing

Ein grundlegender Faktor für den Erfolg von Unternehmen ist die Etablierung strategischer Marketingaktivitäten.

Marketingstrategien geben eine Antwort auf die Frage, in welchen Bereichen das Unternehmen tätig werden soll, d.h. welche Produkt-Markt-Kombinationen vom Unternehmen in Betracht gezogen werden.

Strategien legen den notwendigen Handlungsrahmen, bzw. die Route – „wie kommen wir dahin?“ – fest (wie), um sicherzustellen, dass alle operativen Instrumente (womit) auch zielführend eingesetzt werden.

Strategisches Marketing umfasst alle grundlegenden und langfristig orientierten Aktivitäten des Marketingbereichs, die sich mit der Analyse der strategischen Ausgangssituation (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken, Kundenkreis, Markt) eines Unternehmens, sowie mit der Formulierung, Bewertung und der Auswahl von marktbezogenen Strategien befassen und dadurch einen Beitrag zur Erreichung der Unternehmens- und Marketingziele leisten.

Ziele eines Unternehmens sind die Basis für die Marketingstrategie

Ziele entstehen nicht einfach so im luftleeren Raum. Sie werden entwickelt, auf folgende Art und Weise:

  1. Unternehmenszweck („Ober-Ziel“) – muss zunächst festgelegt werden (z.B. in Form einer Mission, die basiert auf der Vision des Unternehmens): basierend auf dem Unternehmenszweck sollen die Unternehmensziele konkretisiert werden.
  2. Unternehmensziele: konkrete übergeordnete Ziele (z.B. ROI steigern, Kundenzufriedenheit steigern, Bekanntheit steigern)
  3. Funktionalziele strategischer Geschäftseinheiten (SGE) die mit Kennzahlen versehen werden
    – z.B. den Einheiten der Aufbauorganisation (Beispiel in der Grafik: Matrixorganisation, z.B. Ziele von F&E, Ziele von Marketing, Ziele von Vertrieb…)
  4. Instrumentalziele bezogen auf die
    Produkt,
    Preis,
    Kommunikations– und
    Vertriebspolitik

Mittel-Zweck-Beziehungen – Ziele sollten stimmig sein: Ziele müssen korrelieren mit dem Unternehmenszweck.

Es wichtig, diesen Prozess ständig zu hinterfragen, d.h. zu prüfen, ob der Markt tatsächlich im geplanten Maße auf die Aktivitäten des Unternehmens reagiert und ggf. die Aktivitäten anpassen.

Zusammenhang zwischen Marketingzielen eines Unternehmens

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Marketingzielen des Unternehmens:

1. Potenzialbezogene Marketingziele = Ziele, die vor dem eigentlichen Kaufprozess bestehen.
Beispiele:

    • Bekanntheit des Unternehmens
    • Image des Unternehmens
    • Kundenzufriedenheit
       

    2. Markterfolgsbezogene Marketingziele = Ziele, die unmittelbar mit den Kaufprozessen in Beziehung stehen

    Beispiele:

    • hoher Marktanteil
    • wirtschaftliches Preisniveau
    • große Kundenloyalität

    3. Wirtschaftliche Marketingziele = monetäre Ziele

    Beispiele:

    • Umsatz
    • Marketingkosten
    • Deckungsbeitrag

    Diese Marketingziele korrelieren miteinander, d.h. wenn z.B. die Bekanntheit des Unternehmens steigt, dann erhöht sich wahrscheinlich auch der Marktanteil und der Umsatz wird entsprechend steigen.

    Es handelt sich bei diesen Theorien um altbekannte Weisheiten. Allerdings finden wir in der Praxis häufig Zustände, bei welchen Unternehmen keine strategischen Marketingprozesse durchführen und somit entweder von Kunden geführt werden (sind in der vorgelagerten Wertschöpfungskette von Original Equipment Manufactorer oder bzw. Systemanbieter) oder das Unternehmen auf Basis kurzfristiger Signale aus dem Markt geführt wird.

    In solchen Fällen hilft leider auch keine digitale Transformation.

    Ähnliche Beiträge

    • Rational Unified Process

      Der Rational Unified Process (rational vereinheitlichter Prozess) ist ein phasenorientierter, inkrementeller und iterativer Ansatz zur kommerziellen Software-Implementierung. Es werden vier Phasen unterschieden:  Phasen des Rational Unified Process – Iterative Entwicklung Der Geschäftswert wird inkrementell in zeitlich begrenzten, disziplin- übergreifenden Iterationen geliefert. RUP-Prozess Jede Phase RUP-Prozess – Technische Arbeitsabläufe Der „Rational Unified Process“ (RUP) unterteilt die…

    • Markenmanagement

      Um eine bessere Wiedererkennung von Produkten zu generieren kann es sinnvoll sein, über die Einführung von Marken nachzudenken. Formale Betrachtungsweise: Formal ist die Marke Wirkungsbezogene Betrachtungsweise Die Marke ist auch eine im Bewusstsein des Kunden verankerte Vorstellung, die das Angebot eines Unternehmens von Wettbewerbsangeboten differenziert. Für den Kooperation zweier Marken (Co-Branding) Gemeinsam können die Marken…

    • Integration der eigenen Organisation in die Supply Chain

      Für Unternehmen ist es existenziell, eine geeignete Position im Markt zu finden. Aus Sicht der Supply Chain gibt es zwei zwei Möglichkeiten, eine Integration in die Supply Chain durchzuführen: Vertikale Integration versus virtuelle Integration vertikale Supply Chain Integration Ein hochgradig vertikal integriertes Unternehmen besitzt eine lange Kette von Prozessen in einer Supply Chain und verbindet…

    • Produktinnovationen

      Wenn die operativen Prozesse gut und reibungslos ablaufen, lassen sich Kapazitäten freisetzen für Innovationen, um am Markt durch neue und gute Produkte und Leistungen zu überzeugen. Unter einer Produktinnovation verstehen wir Innovationsprozesse verlaufen in folgenden Phasen 1. Ideengewinnung und -konkretisierung 2. Konzeptdefinition 3. Konzeptbewertung und -selektion 4. Markteinführung Ideengewinnung und -konkretisierung (Quellen für Neuproduktideen) 2….

    • Beschaffung – eine unterschätzte Disziplin

      Einkaufen ist ein Prozess, der im Allgemeinen, als „nicht erklärungsbedürftig“ angesehen wird. Was ich benötige, muss ich eben einkaufen. Allerdings verstecken sich in diesem Prozess einige sehr wichtige Potenziale. Wenn die Schöpfung dieser Potenziale nicht in Betracht gezogen wird, kommt dies einer systematischen Verschwendung von Finanzmitteln gleich. „Nomen est Omen“. Es gibt einige Begriffe rund…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert