Effektivität in den Beschaffungsprozessen
Externe Rahmenbedingungen der Beschaffung
B-to-B-Märkte sind durch folgende Besonderheiten gekennzeichnet:
- langfristig angelegte Geschäftsbeziehungen stehen i.d.R. im Mittelpunkt (wenig kurzfristige Geschäftsbeziehungen auf Basis einzelner Transaktionen)
- Kunden sind den Anbietern häufig bekannt– weniger anonyme Märkte – daher hat der persönliche Kontakt zwischen Anbietern und Nachfragern eine größere Bedeutung
- abgeleitete Nachfrage (=derivative Nachfrage), die von Nachfragen der Endkunden abgeleitet sind
- relativ unelastische Nachfrage, d.h. die relative Nachfrageänderung ist weniger stark von der relativen Preisänderung geprägt
- mehrere involvierte, bzw. einflussnehmende Stellen, Multipersonalität der Beschaffungsprozesse
- formalisierte Prozesse der Auftragsvergabe
- Internationalisierung
Beschaffung im Spannungsfeld von Marktentwicklung
Das Zielobjekt der Beschaffung sind Märkte. Für den Anbieter ist der Markt ein Absatzmarkt, für den Kunden ein Beschaffungsmarkt.
Die Beschaffung als marktverbundene Unternehmensfunktion wird mit den folgenden Entwicklungen
- direkt (über die Beschaffungsmärkte)
- indirekt (über die Forderungen der Anbieter am Absatzmarkt)
konfrontiert.
Der Markt wird beeinflusst durch folgende Geschehnisse:
- zunehmende Globalisierung
- zunehmende Liberalisierung
- zunehmende Konzentration
- zunehmende Digitalisierung / Vernetzung
- zunehmende Komplexität, Dynamik und Diskontinuität der Unternehmensumwelt
Zusätzlich hat dies Einfluss auf die Käufer in Bezug auf die Beschaffungsmarktrolle.
Diese werden beeinflusst durch
- Spezialisierung der Lieferanten, so dass aus Käufermärkten teilweise Verkäufermärkte werden (Macht bei Verkäufern, weil Angebot von Spezialisten < Nachfrage an Spezialisten)
- partielle Knappheitssituationen
- zum Teil sprunghafte, schlecht prognostizierbare Faktorpreisentwicklung (Benzin, Rohstoffe…)
und es hat Einfluss auf die Verkäufer, bzw. Anbieter, in Bezug auf die Absatzmarktrolle.
Diese werden beeinflusst durch
- verkürzte Produktlebenszyklen
- steigende Wettbewerbsintensität
Beschaffungsplattformen, strategisches Beschaffungsmanagement in ERP-Systemen, digitale Anbindung von Lieferanten und eine bedarfsgerechte Materialdisposition unterstützen den Einkauf bei der erfolgreichen Durchführung seiner Prozesse.