Produktionsprogrammplanung in der Serien- oder Sortenfertigung mit keinem oder einem Engpass
Kurzfristige Produktionsprogrammplanung bei Serien- oder Sortenfertiger
- ohne Engpass erfolgt über die einfache Deckungsbeitragsrechnung
Deckungsbeitrag (pro ME) = Preis für eine Mengeneinheit (p) – durchschnittliche variable Kosten pro eine ME (kv)
DB = p – kv
- jedes Produkt mit einem positiven Deckungsbeitrag (DB) wird mit der maximal möglichen Absatzmenge produziert (nur in Ausnahmesituationen erfolgt eine Produktion mit einem negativen DB (kv > p)). Beispielsweise bei Paketbündelung oder zur Bedienung von Großkunden.
- mit EINEM eindeutigen Engpass erfolgt über die RELATIVE Deckungsbeitragsrechnung
Annahme: das Aggregat (Maschine, Ressource..), das einen Engpass darstellt ist bekannt und somit eindeutig.
- bei eindeutigem Engpass erfolgt eine Aufteilung der Kapazität der Engpass-Ressource nach dem relativen Deckungsbeitrag:
relativer Deckungsbeitrag = DB / Produktionskoeffizienten
=> DB = p – kv
=> Produktionskoeffizient = ZE / ME (nicht verwechseln mit der Intensität – ME/ZE)
=> ( p – kv ) / (ZE / ME)
Das Ergebnis des relativen Deckungsbeitrags bietet folgende Aussage:
- Welchen Deckungsbeitrag erhalten wir
- pro Zeiteinheit (z.B. in einer Fertigungsstunde / h)
- für genau eine Mengeneinheit (ME) des Produkts
So lässt sich über den Vergleich der Produktionskennzahlen unterschiedlicher Produkte ermitteln bei welchem Produkt (in der Output-Menge 1) der höchste Deckungsbeitrag pro Zeiteinheit (z.B. einer Fertigungsminute) erzielt werden kann:
Im Engpass (Aggregat, der als Engpass feststeht) stehen 10.000 ZE (z.B. Fertigungsminuten) zur Verfügung.
Um schnell zu prüfen, ob es tatsächlich einen Engpass gibt kann man die einzelnen maximalen Absatzmengen mit den zugehörigen ZE/ME (wie lange dauert die Produktion einer ME des Produkts) multiplizieren, um die benötigte Zeit für die Produktion der gesamten max. Absatzmenge zu ermitteln und diese Produktionszeiten aufsummieren. Wenn diese Summe größer ist als die zur Verfügung stehende Zeit im, als Engpass feststehenden Aggregat, dann gibt es den Engpass tatsächlich.
zur Verfügung stehende Zeit im Aggregat < Summei (Produkti(max.Absatzmengei*ZE/MEi))
Regelbasierte, produktbezogene Vorkalkulation, sowie mitlaufende Kalkulationen und Nachkalkulationen, die Produktionsstammdaten, Bewertungsdaten und produktionsspezifische Artikeldaten verarbeiten, sind in ERP-Systemen Grundlage für eine relative Deckungsbeitragsrechnung.